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Finde deine Balance: Stressbewältigung, Achtsamkeit & Selbstfürsorge in der Natur

In unserem oft hektischen Alltag kommen Achtsamkeit und Selbstfürsorge oft zu kurz. Doch die Natur bietet uns einen wertvollen Raum, um Stress abzubauen, neue Kraft zu schöpfen und unsere persönliche Entwicklung bewusst zu gestalten. Entdecke hier Impulse, wie du durch Naturcoaching, achtsame Routinen und eine tiefere Verbindung zur Umwelt dein Wohlbefinden stärken kannst.

mai 25

Was Bäume dir über Zusammenarbeit und Erfolg lehren können

Der Wald – ein Ort, der dich mit seiner unberührten Schönheit und seiner stillen Kraft immer wieder in Staunen versetzen kann. Doch wenn du genauer hinschaust, wirst du feststellen: Der Wald besteht nicht nur aus einzelnen Bäumen. Er ist ein lebendiges Netzwerk, ein komplexes System voller Verbindungen und Kooperationen, das uns Menschen viel über das Leben, Zusammenhalt und echten Erfolg beibringen kann. 

 

Der Schlüssel zu all dem? Zusammenarbeit statt Konkurrenz.

Diese Erkenntnis verdanken wir der beeindruckenden Arbeit der kanadischen Forstwissenschaftlerin Suzanne Simard. In ihrem Buch "Finding the Mother Tree" beschreibt sie, wie Bäume über unterirdische Pilznetzwerke – das sogenannte „Wood Wide Web“ – miteinander kommunizieren und sich gegenseitig unterstützen. Und das bringt eine wichtige Frage mit sich: Was kannst du als Mensch daraus lernen?

 

Die wunderbare Entdeckung: Kommunikation und Kooperation im Wald

 

Vielleicht hast du gelernt: In der Natur geht es ums Überleben des Stärkeren. Charles Darwin prägte dieses Bild – Wettbewerb, Kampf, Dominanz. Doch Suzanne Simards Forschungen erzählen eine ganz andere Geschichte. Sie zeigen: Bäume unterstützen sich gegenseitig. Sie teilen Nährstoffe und Informationen, sie helfen einander, zu wachsen und zu überleben.

Stell dir vor, du bist eine junge Fichte in einem dichten Wald. Du brauchst Licht, Wasser und Nährstoffe – doch die großen Bäume über dir nehmen dir das meiste davon weg. Und trotzdem schaffst du es. Warum? Weil ältere, erfahrene Bäume – sogenannte „Mutterbäume“ – über das Pilznetzwerk mit dir verbunden sind. Sie schicken dir Kohlenstoff, Nährstoffe und Informationen. Sie helfen dir, auch dann zu überleben, wenn du schwach bist – selbst wenn du kein direkter Nachkomme bist.

Ein beeindruckendes Beispiel aus Simards Forschung: Birken und Douglasien, zwei sehr unterschiedliche Baumarten, teilen über das Pilznetzwerk Zucker und Hilfe zur Wurzelbildung miteinander. Die Birke gibt Zucker, die Douglasie hilft der Birke, tiefer zu wurzeln. Es ist eine gegenseitige Unterstützung – eine Partnerschaft, keine Konkurrenz.

 

Warum diese Zusammenarbeit so bedeutsam ist

 

Die alten Vorstellungen von „der Stärkste überlebt“ greifen zu kurz. Der Wald zeigt dir: Es geht um das Ganze. Wenn jeder Baum nur für sich selbst sorgt, ist das gesamte System anfällig – für Stürme, Dürre, Krankheiten. Aber wenn sie zusammenarbeiten, entsteht ein widerstandsfähiger, lebendiger Organismus.

Simard stellt eine spannende Frage: Was, wenn der Wald nicht einfach aus einzelnen Bäumen besteht, sondern ein einziger, verbundener Organismus ist? Was, wenn Zusammenarbeit der eigentliche Schlüssel zur Evolution ist – nicht der Wettbewerb?

 

Was du von der „Waldphilosophie“ lernen kannst

 

Was wäre, wenn du selbst mehr wie ein Baum im Wald denken und handeln würdest?

Für unsere Gesellschaft:

Statt uns in Konkurrenz und Einzelkämpfertum zu verlieren – wie wäre es, wenn wir auf Kooperation und Gemeinwohl setzen? In Städten, Gemeinden, im Beruf: Was könnte entstehen, wenn du mit anderen gemeinsam ein widerstandsfähiges System aufbaust – wie ein Wald? In einer polarisierten Welt ist Zusammenarbeit vielleicht die Lösung für viele unserer drängendsten Probleme.

Für dich persönlich:

Vielleicht bist du gerade wie eine junge Birke – voller Potenzial, aber auch mit Herausforderungen. Was würde es für dich bedeuten, Unterstützung zuzulassen? Wo könntest du Ressourcen, Hilfe oder Wissen mit anderen teilen? Wer sind deine „Mutterbäume“, die dich fördern? Und: Wie kannst du selbst zu einem „Mutterbaum“ werden – jemand, der andere stärkt, inspiriert und begleitet?

 

Der Wald als Metapher für dein Leben

 

Simards Erkenntnisse laden dich dazu ein, Erfolg neu zu denken. Nicht als einsamen Aufstieg, sondern als Teil eines lebendigen Netzwerks. Der Wald zeigt: Wahres Wachstum entsteht durch Verbindung. Vielleicht liegt dein Weg zu mehr Erfüllung, Kraft und Klarheit genau darin, dich tiefer mit deinem Umfeld zu verbinden.

Also frag dich: Was ist der „Wald“ in deinem Leben? Wer gehört zu deinem Netzwerk? Wo kannst du bewusst Beziehungen pflegen, dich verwurzeln und Teil von etwas Größerem werden?

 

Eine Achtsamkeitsübung: Verwurzeln mit der Erde

Wenn du die Kraft des Waldes wirklich spüren willst, probiere diese kleine Achtsamkeitspraxis aus – im Wald, im Garten oder einfach auf einer Wiese:

 

Finde deinen Platz
Geh an einen Ort in der Natur, der dich anspricht. Such dir eine Stelle, an der du dich wohl, sicher und ruhig fühlst.

 

Fokussiere dich auf deine Füße
Zieh deine Schuhe aus, wenn möglich. Spür den Boden unter dir – seine Temperatur, seine Beschaffenheit. Lass deine Aufmerksamkeit ganz in deine Fußsohlen fließen.

 

Verwurzele dich mit der Erde
Stell dir vor, dass aus deinen Füßen Wurzeln wachsen, tief in den Boden hinein. Mit jeder Einatmung nimmst du Kraft und Ruhe aus der Erde auf. Mit jeder Ausatmung gibst du Anspannung ab.

 

Fühle die Verbindung
Schau dich um. Die Bäume, Pflanzen, Tiere – sie alle sind Teil eines großen Netzwerks. Du bist mittendrin. Du bist verbunden. Du bist nicht allein.

 

Verweile in der Stille
Nimm dir ein paar Minuten für diese stille Verbindung. Spür, wie der Wald dich trägt – wie ein Netzwerk aus Leben, das dich stärkt und nährt.

 

 

Nutze diese Übung, wann immer du dich gestresst fühlst oder den Kontakt zu dir selbst verlierst. Sie hilft dir, dich wieder zu erden, neue Energie zu tanken – und dich daran zu erinnern, dass wahre Stärke durch Verbindung entsteht. So wie die Bäume sich gegenseitig helfen, kannst auch du dich mit anderen verbinden – für dein eigenes Wachstum und das der Gemeinschaft um dich herum.

 

Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, die Perspektive zu wechseln. Fang an, wie der Wald zu denken – und sieh, was sich in deinem Leben verändert.

Rituale für Lebensübergänge – Von der Natur inspiriert, für die Moderne adaptiert

apr 25

Warum Übergänge so wichtig sind


Das Leben ist ein ständiger Wandel. Wir durchlaufen viele kleine und große Übergänge: vom Kind zum Jugendlichen, vom Single zur Partnerschaft, vom Berufsleben in den Ruhestand. Diese Schwellenzeiten sind entscheidend für unsere Identität. Werden sie bewusst gestaltet, stärken sie unser Selbstbild, unsere Resilienz und unsere Einbindung in die Gemeinschaft.
Studien aus der Entwicklungspsychologie zeigen, dass Menschen, die Übergänge aktiv gestalten, psychisch stabiler und zufriedener sind. Ein Forschungsteam um Prof. Arnold van Gennep beschrieb bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die Bedeutung von "rites de passage" (Schwellenritualen) für alle Kulturen. Spätere Studien im Bereich der Resilienzforschung (z.B. Emmy Werner) belegen: Kinder, die durch bedeutungsvolle Rituale in ihrer Entwicklung begleitet werden, entwickeln ein stärkeres Selbstbewusstsein.


Typen von Übergängen und ihre Wirkung


Es gibt verschiedene Arten von Übergängen:
- Biografische Übergänge: z. B. Geburt, Schulanfang, Pubertät, Hochzeit, Ruhestand
- Beziehungsübergänge: vom Liebespaar zur Familie, Trennung, Patchwork-Situationen
- Innere Wandlungsprozesse: Neuausrichtung, Heilung, Sinnsuche
 

Rituale helfen, diese Schwellen zu markieren. Sie schaffen einen bewussten Rahmen, in dem Altes verabschiedet und Neues willkommen geheißen wird. Das Erleben von Gemeinschaft, Wertschätzung und symbolischer Handlung wirkt dabei oft tiefer als jede rationale Einsicht.


Wie solche Rituale heute aussehen können


Viele alte Rituale können in unsere moderne Lebensrealität integriert werden. Hier einige Beispiele:
 

Vom Kindergartenkind zum Schulkind:
Anstelle nur einer Schultüte voller Süßigkeiten, kann ein kleines Familienritual geschaffen werden: Eine "Wegsegnung" am Vorabend der Einschulung, eine kleine Naturwanderung, bei der das Kind symbolisch einen "Wegstein" mit seinem Namen bekommt. Elemente des "Walk A Way"-Rituals können hier angepasst werden: eine kleine Allein-Zeit für das Kind (z. B. am Fluss oder im Garten), in der es "Kindheitsschätze" zurücklässt und Neues willkommen heißt.


Vom Jugendlichen zum Erwachsenen:
Die klassische Visionssuche aus der Wildnispädagogik kann Jugendlichen ab 13 Jahren helfen, sich selbst besser kennenzulernen. Nach einer Vorbereitungszeit folgt eine Solo-Zeit in der Natur. Begleitet von Vertrauenspersonen oder Coaches wird der Übergang bewusst gestaltet. Zurück in der Gruppe wird die neue Rolle gefeiert und anerkannt.


Vom Liebespaar zum Ehe- oder Lebenspaar:
Statt nur einer klassischen Hochzeit kann ein selbstgestaltetes Ritual tiefer wirken: z. B. ein gegenseitiger Schwur im Wald, begleitet von einem selbstgebauten Symbol (ein gemeinsamer Baum, eine geflochtene Schnur). Das Paar kann einen Brief an das künftige Ich schreiben oder ein gemeinsames Feuer entzünden, das Altes verbrennt und Neues symbolisiert.


Weitere mögliche Rituale:
- Beginn oder Ende eines Jobs
- Umzug in ein neues Zuhause
- Geburt eines Geschwisterkindes
- Geburt eines Sternenkinds
- Verlust eines geliebten Menschen
- Heilung nach Krankheit


Wie entwickle ich mein eigenes Ritual? – Ein Leitfaden:


- Was genau verabschiedest du? Was endet?
- Was beginnt neu? Welche Rolle nimmst du an?
- Welche Symbole sprechen dich an? (Feuer, Wasser, Naturgegenstände, Musik)
- Wer soll beteiligt sein? Allein, als Paar, als Familie, mit FreundInnen?
- Wo findet es statt? Natur, Zuhause, ein bedeutsamer Ort?
- Welche Handlung markiert die Veränderung? z. B. ein Brief verbrennen, einen Stein übergeben, einen Schwur sprechen
- Wie wird das Neue gefeiert oder begrüßt?


Lade dich selbst ein, kreativ zu werden!
Ein Ritual darf spielerisch und intuitiv sein. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es geht darum, dich (oder euch) bewusst wahrzunehmen und dem Übergang einen Raum zu geben. Ob allein, zu zweit oder als Familie – lasst euch von eurer eigenen Geschichte leiten.


Familien- und Gemeinschaftsrituale: Mehr als Geschenke


Gerade im Familienkontext ist es wichtig, Rituale nicht auf Geschenke zu reduzieren. Eine Schultüte ist schön – doch viel wertvoller ist das Gefühl, gesehen zu werden. Rituale können Kindern vermitteln: "Du bist bereit. Wir glauben an dich." Gemeinsames Erzählen von Geschichten, ein Segen, eine Umarmung oder ein Lied wirken nachhaltiger als jedes Spielzeug.


Medizinwanderung – für die kleinen, persönlichen Übergänge


Auch für Erwachsene oder im Coaching sind Rituale hilfreich. Eine Medizinwanderung ist eine kurze, bewusste Auszeit in der Natur. Anders als der Name vermuten lässt, hat sie nichts mit Medikamenten zu tun. Der Begriff "Medizin" stammt aus indigenen Traditionen und meint hier die innere Weisheit oder Erkenntnis, die man in der Natur finden kann.
Bei einer Medizinwanderung begibst du dich für einen bestimmten Zeitraum (oft 1 bis 4 Stunden, teilweise auch über Nacht) allein in ein naturnahes Gebiet. In Stille, ohne Ablenkung, mit einer persönlichen Frage im Herzen. Die Natur dient als Spiegel. Ein Baum, ein Vogel, ein plötzlicher Windzug – all das kann zur Antwort werden.
Zurückgekehrt wird die Erfahrung reflektiert und in den Alltag integriert. Besonders in meiner Coachingarbeit nutze ich diese Methode, um Menschen in Umbrüchen zu begleiten. Ein starker Impuls für innere Klarheit und neue Wege.


Wenn du das Gefühl hast, an einer Schwelle zu stehen, aber nicht weißt, wie du sie überschreiten sollst: Ich begleite dich gern in deinem ganz persönlichen Ritualprozess.


Du möchtest dein eigenes Übergangsritual gestalten oder fühlst dich in einer Wandlungszeit allein?


Kontaktiere mich für ein erstes kostenloses Vorgespräch und finde heraus, wie ein individuell begleitetes Ritual dich unterstützen kann.

Für weitere Impulse rund um Rituale, Naturverbindung und Persönlichkeitsentwicklung folge mir gerne auf LinkedIn.

Du hast Ideen, Wünsche zu Themen oder Anregungen? Dann melde dich gerne über das Kontaktformular bei mir – ich freue mich über deine Nachricht!

Mär 2025

Die Bedeutung der Natur für die kindliche Entwicklung aus evolutionsgeschichtlicher Sicht

Wie der Mensch früher lebte – Kindheit in der Evolution

In der frühen Menschheitsgeschichte wuchsen Kinder in einer natürlichen Umgebung auf. Sie streiften durch Wälder, bauten einfache Unterschlüpfe, lernten durch Beobachtung und Nachahmung der Erwachsenen und entwickelten motorische, kognitive und soziale Fähigkeiten durch unmittelbares Erleben. Anthropologische Forschungen zeigen, dass Kinder in Jäger- und Sammlerkulturen einen großen Teil ihrer Zeit spielend in der Natur verbrachten (Gopnik, 2016).
Biologen und Entwicklungspsychologen betonen, dass sich das kindliche Spiel in der Natur tief in unserer evolutionären Vergangenheit verwurzelt hat. Das Bauen von Höhlen, das Umleiten von Flüssen oder das Herstellen einfacher Werkzeuge diente nicht nur dem Spaß, sondern bereitete Kinder auf das Überleben vor. Hinfallen, sich kleine Verletzungen zuziehen und wieder aufstehen gehört dazu – diese Erfahrungen stärken das Selbstwertgefühl und fördern die Selbstwirksamkeit, da Kinder lernen, dass sie Herausforderungen selbst meistern können.
Auch heutige Untersuchungen zu indigenen Völkern wie den Hadza in Tansania oder den Yanomami im Amazonasgebiet zeigen, dass Kinder dort auf natürliche Weise lernen und sich entwickeln. Sie verbringen einen großen Teil des Tages spielend in der Wildnis, erlernen durch Beobachtung und Nachahmung essentielle Fähigkeiten und erfahren eine starke soziale Einbindung. Studien zur kindlichen Entwicklung in diesen Kulturen (Konner, 2010) zeigen, dass freies Spiel in natürlicher Umgebung entscheidend zur Entwicklung von Kreativität, Problemlösungsfähigkeit und sozialer Kompetenz beiträgt.


Der Kontrast: Kindheit heute

Moderne Kindheit sieht oft ganz anders aus. Statt freiem Spiel in natürlicher Umgebung erleben viele Kinder einen durchgetakteten Alltag mit vorstrukturierten Freizeitaktivitäten. Sie spielen mit vorgefertigtem Spielzeug und verbringen zunehmend mehr Zeit mit digitalen Medien. Gleichzeitig fehlt es an natürlichen Räumen zum freien Spielen, besonders in urbanen Gebieten. Der Bewegungsmangel ist gravierend: Studien zeigen, dass Kinder heute deutlich weniger Zeit im Freien verbringen als frühere Generationen (Spitzer, 2012).


Die Auswirkungen sind alarmierend:
- Gesundheitliche Folgen: Steigendes Übergewicht und motorische Defizite durch Bewegungsmangel
- Psychische Belastungen: Erhöhte Angststörungen, Stress und Unruhe
- Kognitive Einschränkungen: Weniger kreative Problemlösungen und schwächere Konzentrationsfähigkeit


Prof. Dr. Manfred Spitzer beschreibt in seinem Buch Digitale Demenz eindrucksvoll, wie exzessiver Medienkonsum die Gehirnentwicklung von Kindern negativ beeinflussen kann. Er zeigt auf, dass der hohe Medienkonsum insbesondere die Entwicklung des frontalen Cortex beeinträchtigt, welcher für Impulskontrolle, Planungsfähigkeit und Aufmerksamkeit zuständig ist. Zudem wird die Ausbildung neuronaler Netzwerke gehemmt, was langfristig die Lern- und Merkfähigkeit einschränken kann. Kinder, die viel Zeit mit digitalen Medien verbringen, zeigen häufiger Aufmerksamkeitsprobleme und eine verringerte Frustrationstoleranz. Besonders entscheidend ist dabei, dass Kinder Informationen, die sie selbst erleben oder erarbeiten, viel nachhaltiger speichern als solche, die ihnen lediglich gezeigt oder erzählt werden.


Wie Natur Kinder positiv beeinflusst

Die Natur bietet eine Vielzahl an positiven Effekten auf die kindliche Entwicklung:
- Emotionale Stabilität: Der Aufenthalt im Grünen wirkt stressreduzierend und fördert das Wohlbefinden.
- Kognitive Entwicklung: Naturerfahrungen fördern kreatives Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Aufmerksamkeitsspanne.
- Motorische Fähigkeiten: Klettern, Rennen und Balancieren schulen Koordination, Kraft und Geschicklichkeit.


Studien, wie die von Richard Louv (Das letzte Kind im Wald), zeigen, dass Kinder, die in der Natur spielen, ausgeglichener und kreativer sind als jene, die vorwiegend in geschlossenen Räumen aufwachsen. Louv prägte den Begriff "Nature-Deficit-Disorder" (Natur-Defizit-Störung) und beschreibt, wie ein Mangel an Naturerfahrungen zu Konzentrationsproblemen, Stress und geringerer sozialer Kompetenz führen kann. Untersuchungen belegen, dass Kinder, die regelmäßig Zeit im Freien verbringen, eine bessere Selbstregulation und eine höhere emotionale Resilienz entwickeln. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Vielfalt der Sinneseindrücke, die die Natur bietet: der Wechsel von Licht und Schatten, das Rauschen der Blätter, der Geruch von Erde – all das stimuliert die sensorische Wahrnehmung und unterstützt die neurologische Entwicklung. Studien belegen, dass differenzierte Sinneseindrücke entscheidend für die neuronale Vernetzung sind (Gibson, 1979).


Die Bedeutung des freien Spiels

Laut Rolf Hettich (Urspiel) ist das freie, nicht reglementierte Spiel in der Natur essenziell für die kindliche Entwicklung. Freies Spiel bedeutet, dass Kinder ohne vorgegebene Strukturen oder Anleitungen agieren und selbstständig ihre eigenen Regeln und Spiele entwickeln. Hier lernen sie durch Versuch und Irrtum, entwickeln Fantasie, bauen soziale Kompetenzen auf und verbessern ihre Frustrationstoleranz. Gerade in der Natur entstehen diese Möglichkeiten ganz von selbst: Ein umgefallener Baum kann zur Brücke werden, Steine zu einer Burg. Im Gegensatz zu vorgefertigten Spielsituationen in Innenräumen oder mit elektronischem Spielzeug fördert dies Kreativität und Anpassungsfähigkeit. Studien zeigen, dass Kinder, die häufig frei spielen, kreativer denken, bessere Problemlösungsfähigkeiten besitzen und sich schneller an neue Situationen anpassen können.


Ideen für mehr Natur im Alltag

Nicht jede Familie lebt auf dem Land mit direktem Zugang zur Natur, doch es gibt viele Möglichkeiten, Natur in den Alltag zu integrieren:
- In der Stadtwohnung ohne Balkon: Regelmäßige Besuche im Park, gemeinschaftliche Gartenprojekte, Wochenendausflüge ins Grüne
- Mit Balkon: Pflanzenzucht als kleines Experimentierfeld für Kinder
- Mit Garten: Naturnahe Spielplätze schaffen – z. B. mit Sand, Holz und Wasser
- Am Waldrand oder auf dem Land: Tägliche Naturerkundungen und das Erlauben von selbstgesteuertem Spielen
- Kinderzimmer naturnah gestalten: Holzspielzeug statt Plastik, eine Kletterwand oder ein Indoor-Klettergerüst, natürliche Materialien wie Holz und Wolle, Spielteppiche mit Naturmotiven, eine kleine Pflanzen-Ecke zum eigenen Pflegen


Fazit

Kinder brauchen Natur – nicht als Luxus, sondern als essenziellen Bestandteil ihrer Entwicklung. Durch bewusste Integration von Naturerfahrungen in den Alltag können Eltern dazu beitragen, dass ihre Kinder gesünder, kreativer und ausgeglichener aufwachsen.


Buchtipps:
- Manfred Spitzer: Digitale Demenz
- Richard Louv: Das letzte Kind im Wald
- Rolf Hettich: Urspiel
- Peter Wohlleben: Der Wald – Ein Mitmachbuch für Kinder

mär 2025

Energieräuber und Energiegeber: Wie ich mein Leben bewusst umgestellt habe

Oft werde ich gefragt, wie ich es schaffe, so viele Dinge unter einen Hut zu bekommen – Care-Arbeit, Ehrenamt, Erwerbstätigkeit, Haushalt, Selbstständigkeit. Ehrlich gesagt: Nicht alles fühlt sich für mich wie Arbeit an. Natürlich bin ich müde nach einer langen Vorstandssitzung, die bis Mitternacht geht, aber ich wache voller Energie auf. Warum? Weil mich diese Tätigkeiten erfüllen und mir mehr geben, als sie mich kosten.
Früher war das nicht so. Ich habe mich oft überfordert und ausgelaugt gefühlt. Doch nach und nach habe ich mein Leben umgestellt und bewusst Energieräuber eliminiert, um mehr von dem zu tun, was mir Kraft gibt. Das war ein Prozess, aber es hat sich gelohnt. Vielleicht hilft dir mein Weg, deine eigene Balance zu finden.

 

Wie ich Energieräuber erkannt und reduziert habe

Ich habe auf mein Gefühl gehört: Nach welchen Tätigkeiten fühle ich mich erschöpft? Was zieht mich runter?
Ich habe eine Energiebilanz gemacht: Eine Woche lang habe ich aufgeschrieben, welche Aktivitäten mich auslaugen und welche mir Kraft geben. Das war ein echter Augenöffner.
Ich habe bewusst Grenzen gesetzt: Früher habe ich fast nie „Nein“ gesagt. Heute weiß ich, dass das nötig ist, um meine Energie zu schützen.
Ich habe mein Umfeld entrümpelt: Nicht nur materiell, sondern auch mental. Ich habe mir bewusst gemacht, welche Dinge und Verpflichtungen mir nicht guttun.
Ich habe Pausen eingeplant: Früher dachte ich, ich müsste immer produktiv sein. Heute nehme ich mir bewusst Zeit zum Abschalten.

Wie du mehr Energiegeber in dein Leben integrieren kannst

- Fange klein an: Du musst nicht sofort dein ganzes Leben umkrempeln. Ein kleiner Schritt reicht – z. B. mal eine halbe Stunde bewusst für etwas nehmen, das dir Freude macht, statt in Social Media zu scrollen.
- Hör auf deine Intuition: Was hat dich als Kind begeistert? Gibt es Hobbys, die du wieder aufleben lassen könntest?
- Schaffe dir bewusste Rituale: Eine Tasse Tee am Morgen ohne Handy, ein Abendspaziergang – Kleinigkeiten, die aber viel bewirken können.
- Umgib dich mit den richtigen Menschen: Es macht einen großen Unterschied, ob du von positiven oder negativen Menschen umgeben bist.
- Finde deine Sinnhaftigkeit: Wenn du das Gefühl hast, etwas Sinnvolles zu tun, wirst du von selbst mehr Energie haben.

Was sind Energieräuber?

Energieräuber sind Tätigkeiten, Menschen oder Situationen, die uns auslaugen. Ich habe festgestellt, dass sie oft schleichend in unser Leben treten und wir sie lange als „normal“ hinnehmen:


- Aufgaben, die mich nicht erfüllen: Früher habe ich viel Zeit mit Dingen verbracht, die mich nicht wirklich weitergebracht haben – überflüssige Meetings, bürokratische Aufgaben, Dinge, die ich nur aus Pflichtgefühl getan habe.
- Negative Menschen: Es gibt Menschen, die einem mit ihrer Art schlichtweg Energie rauben – ewiges Jammern, Nörgeln, Drama. Ich habe gelernt, mich abzugrenzen.
- Zu viele Verpflichtungen: Lange habe ich gedacht, ich müsse immer alles machen und für jeden da sein. Aber das führt nur zur Erschöpfung.
- Unordnung und Chaos: Klingt banal, aber wenn mein Umfeld unaufgeräumt ist, fühlt sich mein Kopf auch so an.
- Perfektionismus: Der Versuch, alles perfekt zu machen, hat mich oft mehr Kraft gekostet, als es wert war.

Was sind meine Energiegeber?

Auf der anderen Seite gibt es Dinge, die mir so viel Kraft zurückgeben, dass sie sich gar nicht nach Arbeit anfühlen:


- Ehrenamt: Ich habe irgendwann damit angefangen, weil ich meinem Leben mehr Sinnhaftigkeit geben wollte. Was ich nicht erwartet hatte: Es gibt mir so viel zurück! Die Begegnungen, das Gemeinschaftsgefühl, das Gefühl, etwas zu bewegen – all das macht mich glücklich.
- Abwechslung: Ich liebe es, verschiedene Dinge zu tun. Routine langweilt mich, daher schöpfe ich Energie aus der Vielfalt meiner Tätigkeiten.
- Gute Gespräche: Es gibt Menschen, mit denen man sich trifft und danach einfach beflügelt ist. Diese Beziehungen pflege ich besonders.
- Draußen sein: Ein Spaziergang kann Wunder wirken. Ich versuche, mir immer wieder bewusst Zeit in der Natur zu nehmen.
- Kreativität: Schreiben, neue Ideen entwickeln, gestalten – all das gibt mir Energie.

Mein Fazit: 

Dein Leben bewusst gestaltenIch habe gelernt, dass es nicht darum geht, weniger zu tun, sondern das Richtige zu tun. Indem ich bewusst entscheide, womit ich meine Zeit verbringe, kann ich viel leisten, ohne mich ausgebrannt zu fühlen. Vielleicht hilft dir mein Weg, dein eigenes Leben so zu gestalten, dass du mehr Energie und Freude daraus schöpfst. Fang einfach an – es lohnt sich!

Was bellende Rehe mit deiner Intuition zu tun haben

feb 2025

Wandering – so nennen Wildnispädagogen das ziellose Umherstreifen in der Natur. Etwas, das ich schon als Kind geliebt habe: ohne festes Ziel durch den Wald laufen, an Weggabelungen einfach dort abbiegen, wo es mich gerade hinzieht, Pause machen, wenn ich es möchte, und unterwegs immer wieder Neues entdecken – orangefarbene Pilze, leuchtende Moosflecken, Bäume mit augenähnlichen Strukturen oder funkelnde Wassertropfen an Zweigen.

Heute war wieder so ein Tag des Wanderns. An einer Weggabelung zog mich ein schmaler Pfad zwischen Blaubeerbüschen und hohen Kiefern weiter in den Wald. „Das ist mein Weg“, hörte ich eine Stimme in mir sagen, und ich war gespannt, was mich erwartete. Ich war in den letzten Tagen jeden Morgen im Wald gewesen und hatte immer wieder wunderschöne Fotomotive gefunden und innegehalten. Über Wurzeln, durch Matsch und über zugefrorene Pfützen lief ich, bis ich an einem Hang mit blaubeerbewachsenen Sträuchern ankam. Dort wollte ich die hohen Kiefernhallen fotografieren. Es rieselte feiner Schnee, die Luft war eisig, der Himmel grau, und es schien, als sei es gerade noch etwas dunkler geworden im Wald.

Ich griff nach meinem Handy, hob den Blick, um einen optimalen Winkel für das Motiv zu suchen – und da stand ein Reh vor mir, kauend, zwischen den Bäumen. Es schaute mich skeptisch, aber neugierig an. Ich schaute zurück. Wir betrachteten uns für einige Momente. Dann tauchte ein zweites Reh auf. Auch dieses spitzte die Ohren, legte den Kopf schräg und sah mich aufmerksam an.

Nach einer Weile liefen sie den Hang hinauf, sprangen über Gestrüpp, der weiße Spiegel hüpfte weiter den Hang hinauf. Sie blieben aber immer wieder stehen und drehten sich wieder zu mir um. Plötzlich hörte ich ein Bellen. „Oh nein, nicht schon wieder ein freilaufender Hund, der mir die Rehe verscheucht!“ dachte ich genervt. Doch die Rehe blieben ruhig, keine Spur von Panik oder Flucht. Dann wieder ein Bellen. „Moment mal, das klingt doch gar nicht nach einem Hund, die bellen doch nicht nur einmal…“

Und da drehte sich eines der Rehe zu mir um – und bellte!

Wow. Als Landkind wusste ich eigentlich, dass Rehe bellen können, aber ich hatte es völlig vergessen.

Ich bedankte mich bei den beiden, winkte ihnen zu und lief weiter. Es fühlte sich an, als hätten sie mir gesagt: „Lass uns jetzt in Ruhe fressen.“ Glücklich setzte ich meinen Weg fort und wusste: Ja, das ist mein Weg.

Was hat diese Geschichte nun mit deiner Intuition zu tun?

Wir sind oft Kopfmenschen. Wir analysieren, wägen ab, denken an Risiken. Viele von uns haben verlernt, auf ihre Intuition zu hören – auf diese leise, emotionslose, aber klare Stimme in uns. Stattdessen dominiert oft der vorsichtige Verstand oder das emotionsgeladene Bauchgefühl.

Doch Intuition kann man trainieren – wie einen Muskel.

Beginne im Kleinen:

Geh in die Natur und lass dich leiten. Wo zieht es dich hin? In den dichten Wald oder auf die weite Wiese? Den geschwungenen Pfad oder den geraden Weg? Möchtest du innehalten und die Stille genießen oder weitergehen? Lausche in dich hinein.

Ist dir dieser Schritt zu groß für den Anfang? Übe Intuition im Alltag. Wenn du von der Arbeit nach Hause gehst: Welcher Weg fühlt sich heute richtig an? Durch den Park oder an den kleinen Läden mit den bunten Postkarten vorbei?

Du willst noch kleiner Anfangen? Triff kleine intuitive Entscheidungen. Kaffee oder Tee? Treppe oder Aufzug? Salat oder Suppe? Halte für einen kurzen Moment inne, spüre nach und entscheide intuitiv.

Je öfter du das tust, desto besser wirst du darin, deiner inneren Stimme zu vertrauen – Schritt für Schritt. Und das beste, gleichzeitig praktizierst du auch noch Achtsamkeit ohne es zu merken. Und wer weiß, welche Geschichten auf diesem Weg auf dich warten.

Die Kraft der Stille: Wie Natur deine Gedanken klärt

Kennst du das Gefühl, wenn dein Kopf voller Gedanken ist? 

Ständig kreisen To-do-Listen, Entscheidungen oder Herausforderungen durch den Geist. "Habe ich an alles für die Kinder gedacht?" oder "Wie soll ich das nächste große Projekt unter einen Hut bekommen?" – solche Fragen begleiten uns oft durch den Tag. In unserer hektischen Welt fehlt oft der Raum, um wirklich zur Ruhe zu kommen. Dabei kann die Natur ein wertvoller Begleiter sein, um Klarheit zu gewinnen.


Warum die Natur hilft, den Kopf frei zu bekommen

Die Natur wirkt beruhigend auf unser Nervensystem und hilft uns, Abstand vom stressigen Alltag zu gewinnen. Studien zeigen, dass bereits wenige Minuten im Grünen Stress reduzieren, die Konzentration steigern und das innere Gleichgewicht fördern. Der Blick ins Grüne oder ein Spaziergang zwischen Bäumen kann unser Gedankenkarussell verlangsamen und das Wohlbefinden steigern. Natur bietet uns nicht nur Weite und sanfte Reize, sondern unterstützt auch gezielt kognitive Erholungsprozesse. Besonders in Zeiten hoher Belastung kann der bewusste Aufenthalt in der Natur zu mehr Klarheit und Kreativität führen.


Wer sich tiefer mit der wissenschaftlichen Grundlage befassen möchte, findet hier weiterführende Bücher:


- Arvay, C. (2015). Der Biophilia-Effekt: Heilung aus dem Wald. Irisiana Verlag.
- Louv, R. (2005). Last Child in the Woods: Saving Our Children from Nature-Deficit Disorder. Algonquin Books. (Deutsch: Das letzte Kind im Wald: Rettet unsere Kinder vor dem Natur-Defizit-Syndrom. Ullstein Verlag.)


Eine einfache Achtsamkeitsübung für dich

Wenn du das nächste Mal das Bedürfnis hast, Klarheit zu gewinnen, probiere diese kurze Übung:


- Gehe nach draußen – in den Wald, den Park oder einfach auf den Balkon.
- Wähle einen Platz und bleibe für fünf Minuten dort.
- Schließe die Augen und lausche: Welche Geräusche kannst du wahrnehmen?
- Öffne die Augen und entdecke drei kleine Details, die dir vorher nicht aufgefallen sind.
- Atme tief ein und aus und spüre, wie dein Geist ruhiger wird.


Frühlingsboten entdecken: Ein Zeichen für Neubeginn

Gerade jetzt, wenn die Natur langsam erwacht, lohnt es sich, bewusst nach den ersten Frühlingsboten Ausschau zu halten. Vielleicht entdeckst du Schneeglöckchen, Winterlinge, erste Knospen oder das Zwitschern der Vögel. 

Diese kleinen Zeichen können auch für dich ein Symbol sein: Was möchte in deinem Leben neu entstehen?


Lass uns gemeinsam deine Klarheit finden

Möchtest du tiefer in dieses Thema eintauchen? Ich begleite dich in meinem Naturcoaching telefonisch oder per Videoanruf – egal ob du drinnen in einem vorbereiteten Setting bist oder draußen in der Natur. Darüber hinaus biete ich naturgeführtes Coaching und naturgeführte Prozessbegleitung an, um dich durch anstehende Veränderungen zu führen und nachhaltige Lösungen in Einklang mit der Natur zu entwickeln. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie du deine Gedanken ordnen und deine Ziele klarer verfolgen kannst.

 

Buche jetzt dein kostenloses Erstgespräch und entdecke, wie Naturcoaching dich unterstützen kann.


Ich freue mich auf dich! 

feb
2025

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